Historiographie[n] der technischen [Bild]Medien
Die Cologne Media Lectures fragen im Wintersemester 2016/17 nach dem heuristischen Status der aktuellen, objekt-, technik- und verfahrensbasierten medienwissenschaftlichen Forschungen. In ihren Vorträgen setzen sich die drei Gäste mit der Wissenskonstruktion und den technologischen Prädispositionen instrumentenbasierter Sichtmedien, den Bildern, die diesen Medien gezollt sind, insbesondere denjenigen, die als technische (fotografische) Bilder qualifiziert, in wissenschaftlich-technischen Bereichen ihren Einsatz finden sowie in methodischen Reflexionen über die Differenz beziehungsweise das Interagieren von historischer Medienwissenschaften und Kulturtechnik auseinander. Die Fokussierung auf die historische Nachzeichnung der Geschichte der optischen Medien legen, läßt sich nicht zuletzt historiografisch begründen: War es doch François Arago, der bereits in seinen wirkungsmächtigen Auslassungen über Fotografie im Januar 1839 auf die optischen Vorläufer der Fotografie und damit auf den „Erfinder“ der Camera obscura, Giovanni Battista Della Porta und die „Nettigkeit“, das meint, die Abbildqualität der im Fokus des Linsensystems von dessen dunkler Kammer entstandenen Bilder zu sprechen kommt. Nicht nur, dass sich damit der Befund bewahrheitet, dass die Geschichten technischer (Bild-)Medien bereits mit „ihrer Erfindung ihre Historisierung“ erfuhren (Bernhard Siegert), sondern dieses Beispiel soll die Notwendigkeit und Rolle veranschaulichen, die der Auseinandersetzung mit dem Technischen der technischen Bildmedien in den aktuellen medienbildwissenschaftlichen Forschungen zukommt.
Federführung des Semesterprogramms: Prof Dr. Herta Wolf, Kunsthistorisches Institut, Schwerpunkt Geschichte und Theorie der Fotografie
Peter Geimer (Freie Universität Berlin)
Die Bildmedien der Geschichte
Sven Dupré (Utrecht University / University of Amsterdam)
The Materiality of Renaissance Perspective
Franziska Brons (Leuphana Universität Lüneburg)
Unter Druck: Medien am Meeresgrund