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MeMo

Das Zentrum für Medien- und Moderneforschung (MeMo) ist eine Einrichtung der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln.

Die Arbeit des Zentrums für Medien- und Moderneforschung an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln zielt auf eine Medialisierung der Medien- und eine Modernisierung der Moderneforschung ab. Unser aktueller programmatischer Dreh- und Angelpunkt sind hierbei die vielfältigen Fragestellungen und Debatten rund um den Begriff der post/colonial modernities.

Cologne Media Conversations

Die Cologne Media Conversations stellen das zentrale Format der Arbeit des Zentrums für Medien- und Moderneforschung dar. Das Zentrum spricht in jedem Semester Einladungen an international anerkannte Gastwissenschaftler*innen aus, deren Arbeitsgebiete an die bestehenden interdisziplinären Strukturen und die medienwissenschaftliche Forschungsfragen der Philosophischen Fakultät anknüpfen. Die Eingeladenen besuchen die Fakultät, halten einen öffentlichen Abendvortrag und bieten eine Masterclass für fortgeschrittene Studierende und Doktorand*innen an. Hiermit machen die Cologne Media Conversations die internationale Anbindung der Kölner Forschung zu Medien und Moderne sichtbar und tragen zur Graduiertenausbildung bei.

 

55. Cologne Media Conversation & Master Class

Öffentlicher Vortrag

Dienstag, 21. Januar 2025 | 12-13:30 | Hörsaal VIII (Hauptgebäude)

Künstliche Intelligenz zwischen Spezialisierung und Universalisierung: eine Wette mit Marcel Mauss

SEBASTIAN GIEßMANN

(Universität Siegen)

Auf welche Zukunft in welchen neuen Umgebungen muss sich die Medien- und Kulturtechnikforschung angesichts der rezenten Konjunktur von Künstlicher Intelligenz ausrichten? Der Vortrag kommt hierzu auf eine grundsätzliche Frage von Marcel Mauss zur Konstitution von Techniken zwischen speziellen und allgemeinen Zwecken zurück. Er bietet, erstens, eine kurze Lagebeschreibung zur gegenwärtigen Entwicklung des maschinellen Lernens und neuerer KI zwischen Spezialisierung und Universalisierung. Kern meiner Argumentation ist, zweitens, eine natur- und kulturtechnische Genealogie. Sie fragt nach der historischen Wiederkehr konnektionistischer Praktiken, Algorithmen, Denk- und Handlungsstile als Bedingung der aktuellen KI-Technologien. Wie konnten aus biologischen Neuronen artifizielle neuronale Netze werden, die als infrastrukturelle Grundierung Künstlicher Intelligenz fungieren? Auf dem Spiel stehen dabei, drittens, die Medien selbst. Sie werden aufgrund der Naturalisierung und Habitualisierung von konnektionistischer KI zu statistisch operationalisierten, datenintensiven Netzwerken.

Dr. Sebastian Gießmann ist Akademischer Oberrat für Medientheorie am Medienwissenschaftlichen Seminar der Universität Siegen. Er leitet das Teilprojekt »Digital vernetzte Medien zwischen Spezialisierung und Universalisierung« im DFG-Sonderforschungsbereich Medien der Kooperation. 2023 hat er die Professur für Kulturtechniken und Wissensgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin vertreten. Aktuelle Veröffentlichungen u.a. Das Kreditkarten-Buch. Geschichte und Theorie des digitalen Bezahlens, Berlin: Kadmos, 2025; The Connectivity of Things: Network Cultures since 1832, Cambridge, MA / London: MIT Press, 2024; Co-Hg. Materiality of Cooperation, Wiesbaden (Springer VS) 2023; Co-Hg. TEST, Zeitschrift für Medienwissenschaft 29, 2023. www.netzeundnetzwerke.de

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