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Urs Stäheli (Universität Hamburg)

 
Praktiken und Infrastrukturen der Diskonnektion: Zur Temporalität des Buffering

Digitale Kulturen sind durch allgegenwärtige, medientechnologisch ermöglichte Konnektivität geprägt. Konnektivität ist dabei schon lange mehr als eine bloße deskriptive Kategorie; sie hat sich vielmehr zu einem ‚Ethos der Konnektivität’ entwickelt, das die Fähigkeit zu verbinden und verbunden zu werden prämiert. Die Schaffung von immer mehr und schnelleren Verbindungen erhält damit eine moralische Wertigkeit. Die Rückseite von Konnektivität und Vernetzung wurde dabei bis vor kurzem kaum beachtet – Vernetzung gilt als ‚absoluter Begriff’ (Schüttpelz), wodurch auch auf theoretischer Ebene die Unentrinnbarkeit von einer stetigen Steigerung von Konnektivität markiert wird. Dieser Vortrag wird sich am Beispiel von Buffering-Technologien mit Formen der Diskonnektion innerhalb von Konnektivität beschäftigen. Buffering ermöglicht durch die Zwischenspeicherung von Daten die Herstellung eines ‚streams’ (z.B. bei der Nutzung von Streamingdiensten wie Netflix oder Spotify). Der Vortrag schlägt vor, Buffering als Temporaltechnologie zu lesen, welche ‚Mikrotemporalitäten’ (Ernst) in die Echtzeiterfahrung von digitalen Datenströmen einführt. Am Fallbeispiel von Buffering lässt sich die Verschränkung von Konnektivität und Diskonnektivität analysieren. Eine solche Analyse beschränkt sich nicht auf die technologische Ebene, sondern berücksichtigt auch Praktiken und Semantiken des Buffering.

19.06.2018

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